Amazing Namasté News

Vor 12 Jahren hat friendly hunting das Kinderheim Amazing Namasté in Kathmandu gegründet, und es berührt uns, zu sehen, wie sich unsere kleine Schar zu einer festen Gemeinschaft zusammengefügt hat.

Im folgenden Interview berichtet Christian Goldmann von seiner jüngsten Reise nach Nepal im März 2023.

Christian, wie war dein Ankommen? Was habt ihr gemeinsam erlebt?

Es war sehr emotional, freudvoll und aufregend für alle Beteiligten. Der Plan war, gemeinsam als Namastéfamilie eine der Königsstätte Bhaktapur (ca. 20 Kilometer von Kathmandu entfernt) zu besuchen und kennenzulernen. Die Kinder sollten sich im Vorfeld darauf vorbereiten. Sabita hatte die Aufgabe, eine kleine Führung durch die Stadt für uns auszuarbeiten. Mein Wunsch war es, Zeit miteinander zu verbringen, Spaß zu haben, gemeinsam zu essen, etwas zu erleben, zu lachen und sich Geschichten zu erzählen.

Was wurde so geplant?

Sujan, unser Betreuer im Waisenhaus (mehr über ihn in einem unserer folgenden Newsletter), hat eine Art Schnitzeljagd vorbereitet. Die Kinder/ Jugendlichen haben diese als kleine Teams durchgeführt und so die Stadt kennengelernt. Sie durften Aufgaben erfüllen und uns am Schluss stolz ihre Lösungen und Ergebnisse präsentieren.

Welche Eindrücke nimmst Du aus diesem Tag für dich mit?

Wir hatten sehr schöne, intensive Erlebnisse. Es gefiel mir, zu beobachten, wie sehr sich die Jugendlichen weiterentwickelt haben. Jeder hat seine besonderen Stärken, die wir weiterhin in ihrer Einzigartigkeit erkennen und fördern wollen. Besonders ist mir aufgefallen, wie sozial und aufeinander achtend miteinander umgegangen wurde. Gegenstände, die organisiert werden mussten, wurden pfleglich behandelt und nach Beendigung der Schnitzeljagd wieder an Ort und Stelle gebracht. Es war ein rundum gelungener Tag für alle Beteiligten, was mir auch Jenney und Sujan, unsere festangestellten Pädagogen im Waisenhaus, Tage später in Emails gespiegelt haben.

Nun zurück in den Alltag. Im Waisenhaus gab es ja einige personelle Veränderungen - wie hat sich das entwickelt?

Leider hat uns Devi, die seit 2019 vor Ort die pädagogische Betreuung und somit die Begleitung in allen Lebenslagen für unsere Kinder war, verlassen. Sie sorgte für Stabilität und wertschätzende Förderung der Mitglieder in unserer Namasté Familie. Auf Grund dieser guten Erfahrung, haben wir uns entschlossen, zwei pädagogisch geschulte Betreuer, Jenney und Sujan, anzustellen, die mit den Kindern leben. Devi stand uns bei dieser Suche - zugeschaltet aus den USA , wo sie ein Studium absolviert - beratend und helfend zur Seite. Wir haben zwei sehr passende und gut ausgebildete junge Erwachsene finden können , die ich bei meinen Besuchstagen im März ausgiebig kennengelernt habe.

Wodurch waren die Monate März und April für die Kinder geprägt?

In Nepal gibt es viele Festivitäten und im März wird das Fest der Farben gefeiert. Auch wurde der Geburtstag von Balkrishna zelebriert. Ein großer Fokus liegt im März auf den schulischen Aktivitäten. Einige der Jugendlichen stehen vor ihrem schulischen Abschluß, andere haben viele Prüfungen zu bestehen, um in die nächste Stufe aufzurücken. Ich möchte hier stolz anmerken, dass tatsächlich fast alle hervorragende Schüler mit viel Ehrgeiz sind. Jeder und jede konnte eine Ehrung oder Medaille erreichen. Vorrausschauend ist es nun für uns als Verantwortliche sehr wichtig, gerade den Schulabgängern weiterführende Möglichkeiten zu eröffnen, damit sie eine Zukunft haben, die sie selbst gestalten können. Bildung ist auch in Nepal der Schlüssel für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung. Pratima, welche eine exzellente Schülerin ist, konnten wir ihren Herzenswunsch erfüllen und ein Praktikum bei einem Mediziner organisieren - ich bin gespannt, was sie berichten wird.

Drei Jugendliche sind oder werden bereits 18Jahre, wie sind die weiteren Lebenspläne?

Ja, sie sind zwar auf dem Papier Erwachsene, können aber natürlich noch nicht auf eigenen Füßen stehen. Unser Versprechen an unsere Schützlinge ist, dass wir sie auf diesem Weg begleiten und unterstützen werden. Sie können auch weiterhin in dem Waisenhaus wohnen bleiben, in einem separaten Bereich, wie eine Einliegerwohnung. Wir sind dabei, bezahlbare gute, weiterführende Schulen und Universitäten zu finden oder sie in eine ihren Fähigkeiten entsprechende Ausbildungstätigkeit zu vermitteln. Dabei fallen natürlich zusätzliche Kosten für Lernmaterial, Laptop, Schulgebühren und Kleidung an, die wir aus den Spenden generieren müssen.

Welche neu auftretenden Kosten fallen gerade an?

Pratima, die sehr an Medizin und Naturwissenschaften interessiert ist, benötigt einen Laptop. Alle Kinder bräuchten neue Schwimmkleidung, da wir das wöchentliche Schwimmen, welches durch Corona wegfallen musste, wieder aufnehmen. Das war immer ein Highlight für die Kinder in ihrer Freizeitgestaltung. Auch wollen wir starten, altersabhängig einen kleinen Betrag an Taschengeld auszubezahlen, um ihnen pädagogisch begleitend einen sinnvollen Umgang mit Geld zu lernen. Es werden auch Kosten fürs College und weiterführende Schulen auf uns zukommen. Das sind so Extras neben den Alltagskosten.

Ja, da gibt es doch dieses Sprichwort “Kleine Kinder, kleine Sorgen - große Kinder …“

Es bleibt viel zu Begleiten und Fürsorge zu tragen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gerade durch die guten Kontakte, die wir durch unser jahrelanges berufliches Schaffen in Nepal aufbauen konnten, den heranwachsenden Jugendlichen einen Start in das selbstständige Leben ermöglichen können.

Danke Dir, Christian, für die Schilderungen über deinen letzten Besuch.

 

Wir freuen uns immer über neue Förderer und Freunde der Namasté Familie in Form von finanzieller Unterstützung oder Verbreitung der Information über dieses sehr persönliche Projekt.

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